31. Januar 2012

Mäßige dich?!

Muss man immer höflich sein? Ab wann ist man unfreundlich?
Mein Betreuer hat mir neulich während der Betreuung, bei der er sich ruhig verhalten hat, gesagt, dass ich ihn nicht so "anpampen" solle und auch mal etwas akzeptieren solle.baamm! Das hat mich getroffen. Nach dem Vortrag, der danach folgte, war ich kurz davor zu weinen.
Ich stehe hinter meinen Entwürfen und verteidige sie vor jedem, weil ich mich damit beschäftigt habe und alles gründlich durchdacht habe. Außerdem bin ich der Meinung, ein Entwurf muss diskutiert werden. Diskutieren heißt aber nicht unhöflich werden. Man darf die Kritik am Entwurf auch nicht persönlich nehmen, selbst wenn immer ein Stück Persönlichkeit darin steckt.
Aber dennoch beschäftigt es mich, zumal das nicht der einzige Vorfall war. Zum einen habe ich auch schon früher laute und heftige Diskussionen mit meiner Mama gehabt, bin schnell laut geworden und  habe einen eigenen Kopf. Aber ist das schlecht? Ich weiß, was ich will und dafür schätzen mich viele Menschen. Zum anderen bin ich manchmal etwas ungeduldig, aufbrausend und sage manchmal etwas zu oft, was ich denke. Vielleicht sollte ich mich in Geduld üben.
Andererseits gehe ich mit vertrauten Menschen wie meiner Mama anders um als mit meinem Betreuer.
Mich führt das zu der Überlegung, wie man mit andern Menschen umzugehen hat und was man oftmals über sich ergehen lassen muss. Stress lässt uns unhöflich werden, aber dazu gehört auch Unzufriedenheit mit dem, was man macht. Gerade als Landschaftsarchitekt sollte man stressresisternt sein oder sich ein Ventil zum Abreagieren suchen. Das sollten natürlich keine Menschen sein. Jeder kennt es, dass man viel zu tun hat und schlechte Laune hat. Ich meide dann meist Menschen. Ein Mindestmaß an Freundlichkeit reicht außerdem auch.
Eine Welt mit oberflächlich freundlichen Menschen führt wiederum zu mehr Unzufriedenheit. Neuseeländer beispielweise sind bekannterweise superfreundlich. An der Supermarktkasse fragt einen der Kassierer, wie es einem geht. Auch wenn es nur eine Floskel ist, tut es gut, wahrgenommen zu werden. Andererseits hat Neuseeland eine ziemlich hohe Selbstmordrate.
Man kann nicht immer funktionieren, weil wir keine Maschinen sind. Doch ich komme zurück zu meiner These, dass man Persönliches bei Freundlichkeit gegenüber Vorgesetzten und Fremden rauslassen sollte.
Ich werde mich und andere in Zukunft beobachten, wie sie mich wahrnehmen.

27. Januar 2012

Semesterende

Es ist also wieder mal soweit, dass das Semester sich dem Ende neigt und so auch das Projekt. Ich bin ein nervliches Frack, obwohl ich noch nicht einmal zu lernen begonnen habe.
Es liegt daran, dass die Projektendphase aus vorwiegender Computerarbeit besteht. Man geht also um 10 vormittags in die Uni und arbeitet vor sich hin. Um 12 schreit die Mensa, nachmittags steht dann die Kaffeemaschine nicht still, aber mehr Abwechslung gibt es nicht. Auch über jede kleinste Bewegung wie der 2stündliche Gang zur Toilette ist eine Erholung für Geist und die Augen. Der Arbeitsraum ist voll von Studenten, aber trotzdem fehlen soziale Kontakte. Konversationen bestehen meistens aus einem gefrusteten "na wie läufts bei dir" oder "wie machen wir denn das jetzt?".
Ein weiteres Übel dieser Phase ist die kulinarische Monotonie. Mensa mittags und Abends eine Tiefkühlpizza. Wenn die Arbeit es zulässt und man es nicht vergisst, liefert ein Apfel wenigstens ein paar Vitamine.
Frustierend ist die ständige Unzufriedenheit mit dem, was man macht, bevor es fertig ist. Es dauert und die Nerven werden strapaziert. Dabei schwirren einem auch noch andere Sachen im Kopf herum, persönliche Probleme, Organisatorisches, Alltag...
Man sollte sich dabei immer wieder bewusst werde, dass das unser zukünftiger Alltag sein wird und man doch glücklich sein sollte. Ist, glaub ich, alles nur Einstellungssache.
Erleichtert verlässt man zwischen 20 und 22 Uhr die Uni (wenns gut geht) und hofft trotzdem, dass der nächste Tag erfolgreicher wird.